Burgen - Burg Heiligenberg
Willkommen auf der Burg Heiligenberg
Die Burg auf dem Heiligenberg erbaute Erzbischof Konrad von Mainz in den Jahren 1180 bis 1186. Sie hatte Vorpostenbedeutung im Norden und Osten des erzbischöflichen Territoriums und bedeutete eine strategisch wichtige Speerspitze gegen Thüringen, zu dem Hessen in jener Zeit gehörte. Zugleich fielen der neuen Befestigungsanlage wichtige Schutzaufgaben für die mainzerische Enklave Fritzlar zu.
Es erscheint selbstverständlich, dass die gleichfalls um den Aufbau ihrer Macht in diesem Raum bemühte weltliche Herrschaft die Burg Heiligenberg attackierte. Schon Landgraf Konrad von Thüringen, der Verwalter Hessens, beschädigte 1232 den Heiligenberg im Zusammenhang mit der Einäscherung Fritzlars. Als nach dem Tode Landgraf Heinrich Raspes IV. der Kampf um das hessische Erbe ausbrach, nutzte der Erzbischof die Gelegenheit zum Wiederaufbau der Burg. Doch Landgraf Heinrich I., aus dem in Hessen an die Macht gelangten Haus Brabant, zerstörte diese so gründlich, dass sie 129 Jahre in Trümmern liegen blieb.
Nach dem Rückzug der Mainzer Macht aus dem nördlichen Hessen erbaute der Landgraf im Jahre 1401 auf derselben Stätte eine neue Burg. Zwar tat diese noch eine Zeitlang ihre Dienste, aber die Epoche der Landessicherung durch Ritterburgen erreichte ihr Ende. Damit verlor der Heiligenberg seine strategische und politische Bedeutung.
Burg auf dem Heiligenberg wieder aufgebaut
Auf der Kuppe des Heiligenberges blieb es lange ruhig. Erst in den letzten 150 Jahren regten sich die Bemühungen um den Wiederaufbau der Burg von Neuem. Ihren Höhepunkt erreichten die Aufräumungsarbeiten in den Jahren vor dem Ausbruch des Zweiten Weltkrieges. Unter Anleitung des erfahrenen Burgenfachmanns Doktor Georg Textor wurde in den auf den ersten Blick dürftigen Burgresten gegraben. Aus Schutt und Boden legte er das Mauerwerk frei, so dass man sich heute wieder gut vorstellen kann, was Mainz ursprünglich gebaut hatte und wie die hessische Burg ausgesehen hat. Die Anlage der dreieckigen Vorburg an der Zugangsseite ist wieder erkennbar, desgleichen das rückwärts liegende Wohngebäude, vor allem aber der Bergfried in der Mitte hinter der breiten Schildmauer. Er wurde teilweise wieder aufgemauert und überragt nun als Kronreif schon von Weitem erkennbar die Baumwipfeln.
Panoramablick ins "Chattenland" genießen
Von dem jederzeit begehbaren Bergfried reicht der Blick weit hinein ins chattische Kerngebiet des Hessenlandes. Man blickt auf mehr als sechzig Ortschaften, darunter die Städte Kassel, Gudensberg, Naumburg, Fritzlar, Bad Wildungen und Waldeck sowie zehn Berggipfel, deren ritterliche Häuser wie das des Heiligenbergs zerbrochen sind. In der Mitte des Bildes hebt sich die Felsburg mit ihrem beigen und grauen Gemäuer auf dem blauen Basaltkegeln über der Eder besonders hervor.
Führungen sind auf Anfrage möglich beim Heiligenbergverein Gensungen, www.heiligenbergverein.de.
Unterhalb der Burgruine Heiligenberg befindet sich in idyllischer Lage das Burghotel Heiligenberg. Dort können Sie auf Wunsch standesamtlich heiraten. Nähere Informationen erhalten Sie in unserem Standesamt.