Felsburg
Willkommen auf der Felsburg
Der rund 200 m hohe, aus Säulen gebildete Basaltkegel, auf dem sich jetzt die Reste der Felsburg erheben, war vermutlich schon in sehr früh geschichtlicher Zeit befestigt. Er beherrschte die Ederfurt, die in Nord-Südrichtung verlaufende Frankfurter Straße und die von Allendorf an der Werra über Melsungen, Gensungen, Felsberg nach Fritzlar und weiter nach Südwesten führende alte Salzstraße - den "Sälzer Weg". Die kleine Siedlung am Fuße des Burgberges bestand wahrscheinlich auch schon in früher Zeit. Die ältesten Teile der jetzt noch bestehenden Burgreste dürften in das 11. Jahrhundert zurückgehen.
Der heutige Eingang nebst Eingangsturm und dem nach Norden vorgelagerten Zwinger wurde im 14. Jahrhundert vorgebaut. Der Eingang war durch ein Torhaus überwölbt, wie die Steintreppenreste an der Innenmauer zeigen. Besonders sehenswert ist der Neidkopf am oberen Rande des Eingangsturmes ("Burhenne" genannt) mit Blickrichtung nach Fritzlar. Die Geschützlöcher an der Zwingermauer bauten die Burgherren später ein.
Der Besucher gelangt durch ein kleines Tor in die eigentliche Vorburg. Diese enthält auch den ursprünglichen einfachen Burgeingang von der alten Siedlung her. Der Weg führt weiter durch einen gotischen Toreingang auf Steintreppen in die Innenburg. Das gotische Tor war der Rest eines vom Pallas, dem Hauptgebäude, ursprünglich überbauten Torgewölbes in der Innenburg. An der Westseite war dieses Hauptgebäude nach dem Burghof zu in Fachwerk aufgeführt, nach Gudensberg zu mit hoher Basaltmauer umgeben.
Auf der höchsten Stelle des Bergkegels, sehr nahe an der nördlichen Mauer, erhebt sich der weithin sichtbare Bergfried in sogenannter "Butterfassform". Der untere Absatz trug ursprünglich einen hölzernen Wehrgang, der zweite schlankere Teil ein Kegeldach. Der heutige Eingang zum Turm durch die 3,5 m dicke Mauer wurde erst später gebrochen und führt in das Turmverlies. Der eigentliche Eingang liegt in ca. 6 m Höhe, sodass der Turm nur durch eine hölzerne Brücke vom Hauptgebäude aus zugänglich war. Der Turm hat einen Umfang von rund 30 m, seine Höhe beträgt ungefähr eben so viel. Er ist einer der höchsten Burgtürme in Hessen und der einzige "Butterfassturm" Niederhessens. Nach Süden zu mit Blick auf die Ederfurt befand sich das 2. Hauptgebäude der Burg, heute noch an einigen Resten seiner Grundmauer erkenntlich.
"St. Pankratius"
Das einzig erhaltene Gebäude innerhalb der Burganlage liegt an der Südmauer und ist die dem heiligen Pankratius geweihte Kapelle der Burg. Ursprünglich war sie mit hellen Fenstern versehen, die jetzt wieder zum Teil freigelegt sind.
Nach der Reformation wurde sie lange Zeit zur Aufbewahrung von 297 Fässern mit Pulver benutzt. Das geht aus einem Artillerieverzeichnis Phillips des Großmütigen aus dem Jahre 1544 hervor. Die Pfründe des Altarlehens "St. Pankratius" dienten nach der Reformation zur Besoldung der Felsberger Schulmeisterstelle.
Urkundlich wird uns die Burg im 11. Jahrhundert, und zwar im Jahre 1060, mutmaßlich aber schon im 10. Jahrhundert, nämlich im Jahre 960, als Sitz des Grafengeschlechtes von Velisberc bekannt. Diese Grafschaft bildete neben der benachbarten Grafschaft Gudensberg das Zentrum der chattischen Landschaft. Im Jahr 2005 wurden die langjährigen und umfangreichen Sanierungsarbeiten an der Burganlage durch das Land Hessen abgeschlossen. Seitdem ist sie jedes Jahr immer von Ostersonntag bis Ende Oktober an Sonn- und Feiertagen in der Zeit von 13:00 bis 17:00 Uhr für Besucher geöffnet.
Führungen sind auf Anfrage beim Burgverein Felsberg, Hans Poth, Telefon 05662 2501, www.burgverein-felsberg.de möglich.
"Heiraten, wo einst Felsberger Ritter wohnten"
Standesamtliche und kirchliche Trauungen auf der Felsburg. Machen Sie Ihre Trauung zu einem unvergesslichen Erlebnis und heiraten Sie dort, wo einst Ritter und Burgfräulein lebten.
Seit Mai 2007 können Brautpaare in der Burgkapelle St. Pankratius - inmitten von Ritterrüstungen und vor mittelalterlicher Kulisse - den Bund fürs Leben schließen. Mit viel Liebe zum Detail hat der Burgverein Felsberg die Burgkapelle in ein richtiges kleines Schmuckstück verwandelt und bietet den Hochzeitspaaren ein besonderes Rahmenprogramm. Nach der Trauung findet im Burginnenhof ein Sektempfang für die Hochzeitsgesellschaft statt. Das Hochzeitslied erklingt vom Glockenspiel und weiße Tauben, die in den Himmel aufsteigen, machen diesen Tag zu einem einmaligen und unvergesslichen Erlebnis.
Weitere Informationen erhalten Sie in unserem Standesamt oder beim Burgverein Felsberg, www.burgverein-felsberg.de.